Aulflucht heißt nun Aulfluch

So denkt und fühlt wahrscheinlich die Firma die die Aulflucht sanieren soll. Das hatte sich die Baufirma wohl auch komplett anders vorgestellt. Auf der Straße liegt ein Fluch sagte einer der Arbeiter neulich. Meine Gedanken fangen an zu kreisen und ich schweife einen Moment von der Aulflucht ab und lande beim Aulfluch. 1922 öffnete Howard Carter das Grab eines Pharao. Das Grab war nahezu unversehrt. Danach wurde der junge Gottkönig weltberühmt. Sein Name: Tutanchamun! Es heißt, dass er sein Grab mit einem Fluch belegt hätte. Die, die es wagen sein Grab zu öffnen, werden in Kürze sterben. Tatsächlich gab es kurz nach der Öffnung des Grabes einige mysteriöse Todesfälle unter den Teilnehmern des Grabungsteams. Und jetzt haben wir die Aulflucht geöffnet. Wo wird das bloß enden? Sollte vielleicht Franz Wiek, oder Schlüters Fritz, oder Büttners Jupp, oder Knoppen die Aulflucht mit einem Fluch… 🙂 Ein kalter Schauer läuft mir den Rücken runter. Die nackte Angst steht mir ins Gesicht geschrieben, doch Gott sei Dank landen meine Gedanken schnell wieder in der Realität.

Tutanchamun hat die Aulflucht jedenfalls nicht mit einem Fluch belegt

So ist es auch! Scheidingen ist auf Sand gebaut. Unzählige Fließadern ziehen sich durch die Salbachmetropole. Das ist der Grund warum die Firmen so Schwierigkeiten mit der Sanierung der Aulflucht haben. Die Termine zur Fertigstellung wurden mehrfach verschoben. Beim bau eines Eigenheimes ist ein Keller sündhaft teuer geworden. In Scheidingen ist es auf Grund der Bodenverhältnisse auch eine Art russisches Roulette. Denn treffen die Häuslebauer auf eine Fließader, dann wird es für die Bauherren oder Bauherrinnen richtig teuer. Wer bei der Baustelle Aulflucht die Mehrkosten trägt, entzieht sich meiner Kenntnis.

Bernd Vickermann hatte mir schon vor 2 Jahren gesagt:

„Schwede, die Firma die die Aulflucht sanieren muss oder darf, die kriegen wirklich Spaß. Gerade in diesem Bereich wimmelt es von Fließadern. Die müssen zusehen, dass sie von Anfang an eine Firma bekommen, die sich mit einem solchen Untergrund auskennt. Denk mal an die Brückenerneuerung über den Salzbach 2010. Der Schotter verschwand über Nacht, und der ist nicht geklaut worden. Wenn sie es mal geschafft hatten ein wenig Stabilität in den Untergrund zu bekommen, sackten nach ein paar Tagen die Pfeiler ab. Die waren hinter froh, dass sie weg waren. Ihr letzter Satz war, hier kommen wir nie wieder hin. Ich habe oft mit ihnen gesprochen. Doch wer hört schon auf einen alten Bauer. Die Schlipsträger schon mal gar nicht. Das hat sich bis Heute auch nicht geändert. Hinterher war es mir auch egal, aber die wussten am Ende der ständig verlängerten Bauzeit wenigstens, was Fliessand ist.“