Mit Pauken und Trompeten: Jubiläumsfest der Hirschbläser

Die Scheidinger Hirschbläser feierten am vergangenen Sonntag ihren 30. Geburtstag. Wo ginge das besser als unter der alten Dorflinde an der Schanze.

Verdiente Veteranen der Blasmusik, die schon im letzten Jahrtausend als Jugendliche ihren ersten Marsch geblasen hatten, bewiesen, dass sie immer noch einen schönen Ansatz und genug Puste haben.

Gemeinsam mit Nachwuchstalenten aus dem eigenen Dorf und musikalischer Verstärkung aus Büderich, Günne, Niedereimer und Niederense sorgten die Hirschbläser für den guten Ton unter der Linde. Es erklangen die Pauken und Trompeten, die Tuben und Posaunen, die Hörner, Klarinetten und Saxophone. Und dazu wurde im Takt getrommelt. Bei schmissigen Märschen schmeckte das Bier noch mal so gut!

Nachfolgend dokumentieren wir den „Ohrenzeugenbericht“ der freien Journalistin Sandra Goerdt-Heegt aus Welver, und zwar in voller Länge! Außerdem darf man schon auf eine Auswahl der schönsten Hirschbläser-Fotos  aus 30 Jahren gespannt sein, die in den nächsten Tagen veröffentlicht werden soll.

Lindenfest der Scheidinger Hirschbläser am 30.07.2023

(Von Sandra Goerdt-Heegt)

Ursprünglich war es „nur“ ein Geburtstagsständchen, das die acht Musiker für Bernd Vickermann zum 50. Geburtstag geplant hatten. Dieses ist jetzt 30 Jahre her, und weil die Musik bei allen so gut ankam, sind die Scheidinger Hirschbläser eine feste musikalische Institution in Scheidingen und Illingen. Die Proben, einmal im Monat, das Lindenfest einmal im Jahr, die Stimmung legendär und der Zusammenhalt einmalig. „Jetzt haben wir sogar noch viele neue junge Musiker dazubekommen, jetzt ist die Rente in weite Ferne gerückt, und Ruhestand ist nicht mehr drin“, resümiert Gründungsmitglied Rolf Budde lachend.

Auch beim diesjährigen Lindenfest erhielten die Hirschbläser Unterstützung von befreundeten Musikern, die im Gegenzug ebenfalls bei Bedarf mit den Musikern aus Scheidingen rechnen können.

Kapellmeister Hubertus Foschepoth hatte wie gewohnt alle Hände voll zu tun. Er musste nicht nur den Taktstock schwingen und Trompete spielen, sondern war auch beim Aufbau der Verpflegungsstationen gesetzt. Die Gäste unter der schattigen Linde genossen sichtlich das gesellige Beisammensein bei schwungvoller Musik und guten Gesprächen. „Es ist immer wieder schön, unsere Familien, Freunde und Gönner hier begrüßen zu können, und wenn dann noch das Wetter mitspielt, ist alles bestens“, so Foschepoth.

Neben dem Lindenfest spielen die Hirschbläser in der Weihnachtszeit und immer gerne bei Ständchen aller Art. „Aber das ist alles ganz locker und mit viel Freude an der Musik, Höchstleistungen und Wettbewerbsdenken sind uns fremd“, so Budde. Bei dieser entspannten Atmosphäre bleiben die Scheidinger Hirschbläser sicher noch viele Jahren im örtlichen „Musikgeschäft“ und das, so der Tenor des Publikums, ist gut so. sgh