Scheidingen im Wandel der Zeit Teil 3

Dies ist nun vorläufig das letzte Kapitel meiner kleinen Zeitreise durch unser Scheidingen. Ich hoffe, es hat euch ein wenig gefallen. Ich habe noch einiges an Material, es dürfte aber auch noch besser und mehr sein. Wer also noch alte Bilder zu Hause hat, der darf sich gerne bei mir melden. Es würde mich sehr freuen. Also öffnet eure alten Schuhkartons und schaut mal durch. Ihr bekommt die Bilder nach 2-3 Tagen zurück. Natürlich könnt ihr sie auch selber scannen und mir mailen. Bitte nur im JPEG-Format und mit der Mindestauflösung von 400dpi. Lieber wären mir 600dpi. Bitte nichts über Whatsapp schicken. Dann sind die Bilder völlig dekomprimiert und für mich nicht mehr wirklich brauchbar. franzberz@gmail.com

Scheidingen entwickelte sich immer weiter. Es folgten der Ausbau der Schützenstraße und des Schatterweges. Ende der 80-ziger wurde der Oberste Dreisch zu einem Baugebiet entwickelt. In der Zeit hatte sich auch ein kleines Gewerbegebiet am Ortsrand etabliert. 1993 wurde mit dem Lückenschluss zwischen „altem Dorf“ und Großer Breite begonnen. 1997 entstand die Straße „Am Landwehrbach“ und der Lindacker wurde auch immer mehr bebaut. In der Fotoserie ist ein Luftbild von 1962, dass mir erst gestern von Rolf Budde zugespielt wurde. Hier sieht man ganz wunderbar, dass in dieser Zeit Lindacker und Schatterweg die Gemüsekammer Scheidingens waren. Ebenfalls in diese Zeit fiel das Baugebiet Heckenbrei. Das letzte größere Projekt war die Bebauung des Schürmannweges im vorigen Jahrzehnt.

Heute gibt es immer noch einige junge Leute, die gerne bauen würden. Leider finden sie keine Baugrundstücke. Mit Mietwohnungen sieht es ähnlich aus. Ein Problem, das dringend gelöst werden muss.

Das Land und die Strukturen haben sich geändert und werden sich auch weiter ändern. Das hatte vor allen Dingen für die Dörfer Folgen. Auch in Scheidingen änderte sich die Infrastruktur völlig. Die letzte Schule in Scheidingen schloss 1968 für immer ihre Pforten. Die düsteren Wolken der kommunalen Neuordnung hingen über unserem Ort. Sie zogen auch nicht weiter. Scheidingen wurde nun Ortsteil von Welver. Für die meisten Bürger aus Scheidingen eine einzige Katastrophe. Der GAU sozusagen! Alle Läden im Dorf verschwanden nach und nach. Die Älteren werden sich gut erinnern, was alles mal ansässig war. Die Banken, die seit der Fugger in Augsburg (gelten bei vielen Historikern als erste Bänker Deutschlands) über 6 Jahrhunderte nichts anderes kannten und kennen wie Not und Elend, schlossen ihre beiden Geschäftsstellen in unserem Ort. Als der Gasthof Seithe 2012 die Pforten schloss und komplett auf Hotelbetrieb umstellte, gab es noch nicht mal mehr eine Kneipe, von denen es sonst drei florierende gab. Die Scheidinger, die doch recht häufig sehr durstig sind, mussten durch schwere und bittere Jahre gehen. Das Problem hat Sonu ja Gott sei Dank gelöst. Heute muss man für Grundnahrungsmittel nach Welver fahren. Für die ältere Bevölkerung ein nicht zu unterschätzendes Problem. Positiv zu erwähnen bleibt daher vor allem der Ausbau des Ortes mit einem Glasfasernetz. Auch wenn die Baustelle öfters etwas holprig war; dass hat manche Großstadt nicht! Also in Deutschland meine ich natürlich! Hier wird durch völlig unvisionäre Politik immer noch viel 📠 gefaxt; wie man bei vielen Gesundheitsämtern in der Pandemie sehen konnte. 😭 Die Scheidinger Straße wurde nach gut 40-jährigen schweren Gefechten und Planungswahnsinn im vorletzten Jahrzehnt sehr schön ausgebaut. Scheidingen erhielt einen Kreisverkehr, der auch an Hauptkreuzungen in Großstädten locker seinen Dienst tun würde. Und ganz wichtig; er ist nicht mit dem Kreisverkehr in Welver vergleichbar. Dieser erinnert ja eher an ein architektonisches Modell.

Die Pfarreien von Welver und Scheidingen wurden zusammengelegt. Und so werden mit Sicherheit noch andere Dinge folgen, an die wir Heute noch gar nicht denken.

So, und zum Ende nochmal meine Bitte; schaut durch eure alten Bilder und lasst sie mir zu kommen.