Seit Jahrhunderten steht sie bescheiden im Hintergrund, abseits der Landstraße, die so genannte Swidbert-Klause im Kaltenhagen.
Unspektakulär auf den ersten Blick, trägt sie doch eine eindrucksvolle Geschichte in sich. Der Legende nach soll hier einst ein berühmter Angelsachse im 7. Jahrhundert n. Chr. Unterschlupf in der Mitte Westfalens gefunden haben. Sein Name: Swidbert, auch bekannt als Suitbertus von Kaiserswerth. Zur Erinnerung: Es war jener „Glänzende“, der vor mehr als 10 Jahren als Namenspatron für die neuzugründende Pfarrei in Welver und Scheidingen kandidierte – und gegen Maria verlor. Aber das nur nebenbei.
Unbestritten ist die „Swidbert-Klause“ ein stummer Zeuge vergangener Zeiten, ein Haus mit Charakter, das Wind, Wetter und wechselnde Baustile überlebt hat, sogar die Hochwasser im Schattertgraben.
Auch steht fest, dass dieses versteckt liegende Objekt den Vergleich mit dem historisch wertvollen Denkmal an der Wambeler Straße nicht zu scheuen braucht, zumal schon fleißig gewerkelt wurde. Inzwischen ruht eine Giebelwand auf solidem Fundament – und kräftige Stützen bewahren das hochbetagte Dachgebälk vor dem Einsturz. „Eigentum verpflichtet“ – zumindest hier wird dieser Grundsatz noch vorgelebt.
Ganz anders bei dem weitaus bekannteren offiziellen Denkmal gegenüber der Linde, das sich nach Jahrzehnten des Niedergangs in einem bedauernswerten Zustand befindet. Sein morbider Charme berührt jeden, der vorbeikommt – so verfallen und doch voller Geschichte(n). Befreit von üppigem Grün und umzingelt von Bauzäunen wartet diese amtlich geschützte Immobilie auf helfende Hände, die ihre historische Substanz retten. Oder auf Bodo mit dem Bagger…